Wir leben in einer Arbeitswelt voller Dynamik, Unsicherheit und Komplexität. Entscheidungen müssen schnell getroffen werden, Projekte laufen parallel, Anforderungen prasseln aus verschiedenen Richtungen auf dich ein.
In solchen Kontexten reagieren wir oft automatisch, aus Gewohnheit oder alten Mustern. Das ist menschlich. Die Gefahr: Wer im Autopilot bleibt, wiederholt Verhalten, das gestern funktioniert hat, aber morgen im Weg stehen kann.
Reflexion ist der Moment, in dem du bewusst innehältst, Muster sichtbar machst und dich entscheidest: Beim nächsten Mal genauso oder bewusst anders handeln.

Was bedeutet Reflexion?
Reflexion ist mehr als Nachdenken. Es ist das gezielte, bewusste Hinterfragen des eigenen Handelns, Denkens und Fühlens. Mit dem Ziel, Einsichten zu gewinnen und zukünftiges Verhalten zu verändern.
Aus der Verhaltenspsychologie wissen wir:
- Ein Großteil unseres Verhaltens läuft automatisch.
- Reflexion macht diese Automatismen sichtbar.
- Erst dadurch entsteht echte Wahlfreiheit – und damit Entwicklung.
Damit wird klar: Reflexion ist die Grundlage für Wachstum. Für die Selbstführung, das Leadership und das Team.

Praktische Ansätze für Führungskräfte
1.Check-ins und Check-outs in Meetings
Mache Reflexion zur Routine im Miteinander. Ganz simpel mit ein-zwei Fragen vor und nach dem Team-Meeting:
- Check-in: "Wie geht es mir gerade"/„Welche Erfolge hatte ich in der letzten Woche?" / „Woran merke ich, dass das Meeting für mich wertvoll war?“
- Check-out: „Was war mein größtes Learning in dieser Woche?“ / "Was nehme ich konkret aus dem Team-Meeting mit?"/„Was mache ich bis zum nächsten Termin anders oder probiere ich aus?“
So entsteht Verbindung, Lernkultur und Wachstum. Ganz ohne großen Aufwand.
2. Selbstführung: Tägliche Reflexion von Schlüsselsituationen
Nimm dir am Ende des Tages 5–10 Minuten für eine konkrete Schlüsselsituation (z. B. ein schwieriges Gespräch, eine Entscheidung, ein Meeting). Stelle dir dazu folgende Fragen:
- Wie habe ich auf die Situation reagiert?
- Welche Emotionen oder Gedanken haben mich geleitet?
- Was war hilfreich, was eher hinderlich?
- Was nehme ich mir für das nächste Mal vor?
Dieses Bewusstsein ermöglicht es dir, beim nächsten Mal gelassener zu bleiben und dadurch wirksamer zu führen.
3. Retrospektiven im Team
Reflexion endet nicht bei uns selbst. Eine zentrale Führungsaufgabe ist es, auch Teams in diesen Prozess zu begleiten. Ein leicht verständliches und sehr effektives Format ist „Start–Stop–Continue“.
So funktioniert’s:
- Material: Drei Flipcharts oder eine große Metaplanwand mit jeweils einer Überschrift: Start, Stop und Continue.
- Anlass: Immer dann sinnvoll, wenn ein Team bewusst innehalten und über seine Zusammenarbeit reflektieren möchte (z. B. nach einer intensiven Projektphase oder als fester Bestandteil der Teamkultur.)
- Zeit: Je nach Größe 30–90 Minuten.
Ablauf in drei Schritten:
- Continue: Was läuft gut und möchten wir unbedingt beibehalten, weil es unsere Zusammenarbeit stärkt?
- Stop: Was war hinderlich und sollten wir künftig bewusst weglassen, um wirksamer zu sein?
- Start: Was möchten wir neu ausprobieren, damit unsere Zusammenarbeit noch besser wird?
Das Format schafft einen klaren Rahmen, um gemeinsam auf Wirksamkeit zu schauen: Was stärkt uns? Was blockiert uns? Und was probieren wir neu aus? So wird Entwicklung greifbar und das Team gestaltet seine Kultur aktiv mit.

Reflexion ist die Grundlage wirksamen Leaderships. Sie stärkt die Selbstführung, macht Entwicklung sichtbar und befähigt Teams, Verantwortung zu übernehmen.
Als Führungskraft bist du Vorbild: Wenn du deine Muster reflektierst und diesen Prozess auch für dein Team ermöglichst, entsteht eine Kultur, in der Lernen, Wachstum und Empowerment selbstverständlich sind.
Genau das macht Führung zukunftsfähig.
zeit für dein Wachstum
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